Beiträge Laura Mariellas Mama
Hoffentlich schlägt es an!
Wir sind nun seit gestern Abend wieder zurück aus Düsseldorf.
Diesmal hatte ich auch auf der Hinfahrt nicht mehr so ein schreckliches
Gefühl. Im Gegenteil, als wir nach Düdorf rein fuhren, war es
als wäre es die normalste Sache der Welt und es hat sich
„richtig“ angefühlt.
Besuch hatte sich diesmal nur für Freitag angekündigt - warum
wohl?! Also wir waren bis Freitag sozusagen ganz allein. Aber das war
auch nicht schlimm, so hatten Laura Mariella und ich ganz viel Zeit
für Einander, Zeit die uns manchmal zu Hause fehlt, weil da
einfach noch so viele andere Sachen drum herum ablenken. Kommen konnten
dann leider nur 2 von angekündigten 5 Besuchern. Alle krank oder
mit Kindern krank!
Am Dienstag fand die erste Hyperthermie statt,
die Mariella auch wieder gut vertragen hat. Die Ärzte haben
gemeint Laura Mariella wäre eine der liebsten
Hyperthermiepatienten, weil sie immer so lieb ist und während der
Behandlung ganz friedlich schläft.
Mittwoch und Donnerstag waren dann auch recht ereignislos.
Nebenwirkungen habe ich von der Chemo keine bemerkt, außer am
Samstagabend, da hat sie sich übergeben. Auch ihr Puls, der ja das
letzte mal recht hoch war, ist ganz normal gewesen.
Ja und Freitag war dann ihr großer Tag. Ein Jahr ist nun rum!
Kann es selber kaum glauben, dass ich diesen Tag mit ihr überhaupt
erleben durfte. So oft hat man ihre Chancen gesund zu werden bereits
als null eingestuft und nun hat sie ein Jahr durchgehalten, sogar noch
länger, wenn man die Schwangerschaft dazu zählt, wo der Tumor
ja auch schon wuchs. Mir ging es an diesem Tag bereits früh sehr
schlecht. Die halbe Nacht lag ich wach und habe über das
vergangene Jahr nach gedacht - wie unwirklich mein Leben mir teilweise
erscheint, wie ungerecht das alles ist. Noch hinzu kam, dass am
Vorabend die Ärzte das Sturge-Weber-Syndrom
ansprachen, was ja ab dem 1. Lebensjahr eher nachzuweisen ist als
bisher. Das schien die ganze Zeit noch soweit weg, das 1. Lebensjahr
und damit auch die eventuelle weitere schreckliche Diagnose. Ich nehme
an dies wird dann in der nächsten MRT mit überprüft.
Als Laura Mariella dann wach wurde habe ich sie zum kuscheln mit in
mein Bett genommen. Es kam dann eine Schwester und machte mich darauf
aufmerksam, dass es nicht gern gesehen wird, wenn man die Betten
zusammen schiebt. Also ich schiebe Mariellas Bett abends zum schlafen
immer an meines ran, um sie einfach ganz nah bei mir zu haben.
„Man müsse eben von beiden Seiten gut an das Bett ran kommen
im Notfall“. Das war dann der Auslöser der gefehlt hat um
mich komplett aus der Bahn zu werfen. Als die Schwester das Zimmer
verließ habe ich geweint und geweint und geweint und konnte gar
nicht mehr aufhören. Glaube soviel Tränen auf einmal sind bei
mir lang nicht mehr geflossen und das an ihrem Geburtstag!!! Ich fand
es einfach ungerecht - unabhängig von der
„Sicherheit“- weil ich schon so viele Dinge nicht mit
meiner kleinen Raupe tun kann, weil sie krank ist und nun sollte mir
auch noch verwehrt werden sie nachts nah bei mir zu haben. Wer
weiß denn wie oft ich das noch erleben kann?!!!!! Klar mag die
Schwester aus ihrer Sicht recht haben, … Ich hatte dann schwer
zu tun meine Fassung bis 8:30 Uhr wieder zu gewinnen, weil dann die
nächste Hyperthermie beginnen sollte.Da
ich während der Behandlung nicht dabei sein kann bin ich dann erst
mal zur Kapelle - die direkt vor der Kinderklinik steht - und habe
versucht „Hilfe“ zu finden. Ich habe mich dann auch ein
bißchen beruhigt und hab ihr noch ein Kerzle angezündet.
Gegen Mittag kam Mariella dann auch wieder auf unser Zimmer, hat aber
noch geschlafen. Es kam dann auch gleich unser erster Besuch und wir
standen dann beide weinend an Laura Mariellas Bettchen!!! Wir haben uns
danach mit einem leckeren selbstgebackenen Geburtstagskuchen
getröstet. Nochmals dickes Danke an die Bäckerin! Wenig
später ging die Türe auf und es kam unerwarteter Besuch von
meinem lieben Schatz! Eigentlich war ausgemacht die weite Strecke nicht
zu fahren, aber er wollte bei uns sein an ihrem 1. Geburtstag, nur
für ein paar Stunden, weil er am nächsten Tag arbeiten
musste. Das fand ich so lieb von ihm! Auch dir an dieser Stelle endlich
mal ein öffentliches: „Danke, dass du so für uns da
bist und dich noch nicht aus dem Staub gemacht hast, obwohl du allen
Grund dazu hättest! Ich liebe Dich!“. Er erzählte uns
auch das 11 Pakte daheim warten
Die Station kam
später auch noch mit allen Schwestern und Ärzten die grad
Dienst hatten und haben Mariella als sie dann am späten Nachmittag
wach war ein „Happy Birthday“ gesungen. Sie hatten auch
unsere Zimmertür am morgen mit Luftballons geschmückt. Das
war so lieb, ich war echt gerührt! Später kam dann noch eine
Besucherin und hat Mariellchen ein Geburtstagsgeschenk und mir was
süßes mitgebracht sowie ein Paket von meinen kleinen
Schwester überreicht. Danke Annettchen!
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