Beiträge Laura Mariellas Mama
Der Tumor macht uns ratlos!
Am Mittwoch fuhren wir
nun zum MRt und ich glaubte Anfangs mal wieder total ruhig zu sein. Auf
der Hinfahrt hing ich so meinen Gedanken nach, ... . Dachte so eine
völlig normal Situation: Wir fahren Auto, wie andere Mamas auch
mit ihren Kindern. Nur wo wir hin fahren ist so unnormal - zum MRT,
weil mein Kind einen bösartigen Tumor hat der sich einfach nicht
von Chemo beeindrucken läßt. Und schon kommt mir alles so
unwirklich vor. Das ist unser leben, seit über einem Jahr!!! Nix
ist "normal"!!! Das ist so unglaublich!!!! Warum denn wir?! Warum kann
denn nicht alles in Ordnung sein!!!!! Nicht das ich es jemand anderen
wünschen würde, aber sowas passiert doch eigentlich nur den
anderen, das ist doch etwas worüber man nur hört und froh ist
das man selbst nicht betroffen ist. Dann sagte ich mir wieder: Anke es
ist nun mal so wie es ist, du kannst es nicht ändern, irgendwie
steht ihr das durch und es wird alles irgendwann wieder zu Ende sein.
Doch dann bekomme ich wieder Angst vor dem Ende, ... was wenn es
so zu Ende geht, dass sich der Tumor entschließt zu wachsen und
sie stirbt? Nein dann will ich lieber doch kein Ende, dann halte ich
lieber weiter aus was jetz ist!!!
Dann war es soweit und
Mariella wurde die Atemmaske aufgesetzt und ich, die ganze Zeit
eigentlich total ruhig, hätte in Tränen ausbrechen
können, wollte schreien, warum denn nur, das ist doch alles nicht
wirklich, das ist doch nicht normal, ich will sie nicht weiter
quälen!!!! Was denn wenn jetz raus kommt das der Tumor gewachsen
ist?! Ich möchte Klarheit und gleichzeitig habe ich solche Angst
davor. Am liebsten wäre ich die Wände hoch gegangen,
hätte geweint und geschrien, geschlagen und getreten, warum ist
denn alles so wies ist!!!!!! 3 Stunden war Mariella im MRT, weil der
Schädel diesmal mit gemacht wurde um zu schauen ob es Hinweise auf
das Sturge-Weber-Syndrom gibt.
Danach sind wir in die
Tagesklinik, wo wir immer hin müssen zur Blutuntersuchung. Eine
Schwester sagte mir dann, dass der Oberarzt mit mir sprechen
möchte. Oh Gott, dachte ich, dann kann es nur was schlimmes
sein,... .Ich habe am ganzen Körper gezittert und mussste mich
setzen, es ist so ein schreckliches Gefühl, der Boden unter den
Füßen wird einem weg gerissen!!! Ich war mir plötzlich
sicher: Der Tumor ist gewachsen!!! In mir schrie alles nur noch: Nein!
Nein! Nein! Bitte nicht! Zum Glück kam der Oberarzt ziemlich
schnell, er strahlte nicht wie jemand der mir gleich sagt: Frau
Laesecke, der Tumor hat sich endlich verkleinert! Ich sagte gleich zu
ihm: "Sie haben schlechte Nachrichten!" Er meinte: "Naja wie mans
nimmt" (oder so ähnlich). Da wusste ich bereits es ist wieder
nichts am Tumor passiert. Trotzdem viel mir ein riesen großer
Stein vom Herzen. Der Tumor verhält sich nicht wie ein "normales"
Rhabdomyosarkom, wir sind jenseits von jeglichem "Standard". Es gibt
keine richtigen oder falschen Wege mehr! Man kann nur probieren oder
mit den Chemos aufhören, ... . Wir haben nun 16 Chemos hinter uns,
auch die 17. wird wohl nicht den gewünschten Effekt bringen. Eine
OP ist nicht möglich so wie der Tumor im Moment sitzt, zumindest
nicht ohne "verstümmelnde" Maßnahmen und hohes Risiko, ... .
Ich denke ich werde mich für den Weg einer nochmaligen
Gewebsentnahme entscheiden, um zu wissen wieviel Tumorzellen noch aktiv
sind. Raupe wird also nochmal operiert. Danach werden wir weiter sehen.
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