Beiträge Laura Mariellas Mama
Wieder daheim!
Seit gestern Abend den
13.02.2008 sind wir wieder heil zu Hause angekommen. Laura Mariella
geht es wie immer sehr gut, d. h. ich weiß nicht wie viel besser
es ihr ganz ohne Chemo ginge, aber sie hat das alles wieder super
gemeistert.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen. Als wir
ankamen am 06.02.2008 war ich natürlich mächtig aufgeregt und
gespannt. Auf der Station ging es sehr hektisch zu, was ich von Ulm gar
nicht gewöhnt war. Es hat dann zunächst ein Gefühl von
Unbehagen bei mir ausgelöst. Die Station ist zudem sehr viel
größer als die in Ulm, aber ich nehme an, dass nicht soviel
mehr an Personal zur Verfügung steht, was wohl den hektischen
Eindruck vermittelt hat. Als der Oberarzt dann erschien hat er
uns auch gleich zur „Ambulanz“ begleitet, wo Laura Mariella
zunächst nochmals untersucht wurde. Das fand ich sehr nett, denn
ich hatte den Eindruck ich hab ein Brett vor dem Kopf von der langen
Autofahrt und hätte die Ambulanz nie allein gefunden. Es hat mir
auch ein bissl die Angst genommen nicht willkommen zu sein, woher diese
Angst auch immer kam, … Anschließend konnten wir
stationär aufgenommen werden und es wurde noch ein Ultraschall vom
Tumor gemacht. Davor hatte ich noch mehr Angst, weil man ja somit auch
sehen konnte ob der Tumor zwischen-zeitlich gewachsen war. Zum
Glück fand der Arzt aber erst mal nichts, hihi. Nachdem er sich
nochmals die letzten Bilder der MRT angesehen hatte, wusste er dann
aber doch wo er genau suchen musste und hat auch was gefunden,
allerdings nicht so groß, dass ich jetzt daraus schließen
würde, dass er die letzte Zeit gewachsen ist. Ich sollte dann noch
ein Gespräch mit dem Oberarzt haben und ich muss erfreut und
lobend erwähnen, dass es tatsächlich noch Abends um ca. 22:00
Uhr statt gefunden hat. Ich hatte damit gerechnet, dass es auf Morgen
verschoben wird. Ich fühlte mich dann um so mehr in guten
Händen und die Gespräche mit dem Oberarzt stimmten mich jedes
Mal ein bisschen optimistischer. Ich hatte den Eindruck, er macht auch
bereits aufgegebene Kinder wieder gesund. Er sagte mir, dass bei ca. 4
von 10 Kindern die Therapie wirkt. Jetzt kann ich nur hoffen das
Mariella mit zu den 4 zählt.
Am nächsten Tag sollte ein CT stattfinden und die Sonde, zur
Temperaturmessung, in den Tumor eingeführt werden (diese Sonde
wird an der Haut festgenäht und bleibt auch die nächsten
Chemoblöcke drin), allerdings kamen so viele Notfälle
dazwischen, das man dies letztendlich auf Freitag verschoben hatte. Das
ist eben Krankenhaus, es klappt FAST nie was planmäßig, aber
wir haben gelernt geduldig zu sein, auch wenn’s nervig ist, weil
man ja vorankommen möchte.
Am Freitag war es dann sehr heftig für Laura Mariella. Um 8:00 Uhr
fand das CT statt und ihr wurde im gleichen Zug auch die Sonde
eingelegt. Durch die vielen bisherigen Narkosen brauchte sie fast
soviel Schlafmittel wie ein Erwachsener und hat dann auch bis 12:00 Uhr
durchgeschlafen. Meine große Angst die Sonde im Rücken
würde ihr schmerzen oder sie irgendwie stören wurde auch
gleich ausgeräumt. Als sie wach war hat sie sich erst mal auf den
Bauch gedreht und geschaut ob ihr Spielzeug noch funktioniert. Jeder
Erwachsene hätte wohl erstmal über Schmerzen im Rücken
geklagt, sie verblüfft mich immer wieder!!! Dann war um 13:00 Uhr
allerdings schon das nächste Mal „schlafen“ (ich
schreibe bewusst nicht Narkose da es keine richtige Narkose ist)
angesagt für die Hyperthermie mit
Chemo. Ich bin geblieben bis sie eingeschlafen war und habe dann meinen
ersten Düsseldorfer Besuch empfangen um mich ein bisschen
abzulenken. Das funktionierte nur ca. ne halbe Stunde, dann wollte ich
auf mein Zimmer zurück und war nur bei Laura Mariella mit meinen
Gedanken. Zurück auf dem Zimmer war Mariella auch schon da und
wach und hat erst mal was getrunken, danach hat sie bis zum
nächsten früh durchgeschlafen. Der Arzt sagte mir, dass die Hyperthermie
gut verlaufen war und im Tumor eine Temperatur von 42,3 Grad erreicht
werden konnte. An dieser Stelle möchte ich auch meine
Fehlinformation im letzten Beitrag korrigieren: Im Tumor muss eine
Temperatur von 42 bis 44 Grad erreicht werden, damit es „etwas
bringt“ nicht 40 bis 42 Grad wie ich geschrieben hatte.
Außerdem findet die Hyperthermie nicht am 1. und 3. Tag der
Chemo, sondern am 1. und 4. Tag der Chemo statt.
Mariella zeigte kaum
Nebenwirkungen auf die Chemo und Hyperthermie. Sie hat fast nichts
gegessen und getrunken und hatte einen zu hohen Puls, aber sonst war
sie unverändert fröhlich. Manchmal habe ich Angst, wenn es
ihr so gut geht, dass es dem Tumor auch noch gut geht. Ich meine kann
es sein, dass man die Chemo scheinbar einfach so „weg
steckt“ und trotzdem gesund wird? Ich habe immer das Gefühl
es muss vorher ein noch größeres Leiden erfolgen?! Krank
oder? Dabei bin ich froh, dass sie alles so gut verträgt, hatte
ich mir doch vorgenommen abzubrechen, wenn ich sehe, dass sie leidet.
Am Samstag und Sonntag hatten wir dann auch wieder Besuch, so dass das
Wochenende nicht ganz so langweilig wurde. Lasst euch allen die da
waren noch mal ganz lieb danke sagen!!! Danke!!! Es hat mir sehr
geholfen!!! Und Danke auch für die tollen Mitbringsel!!!
Am Montag war dann wieder Hyperthermie angesagt. Ich war diesmal nicht ganz so aufgeregt, aber genauso
sorgenvoll währenddessen. Aber auch diesmal verlief alles gut und
Mariella hat wieder den ganzen Tag geschlafen. Besuch hatte ich auch
wieder.
Am Dienstag ist dann nicht mehr viel passiert. Wir hatten noch mal Besuch und Laura Mariella ging es wie immer prima.
Der Nächste Chemblock (also ein Block geht immer 4 Tage und 1 Tag
„Wässern“) soll in 2 bis 3 Wochen stattfinden, je
nachdem wie ihre Blutwerte sind. Ich habe mich nun auch schon ein
bisschen „eingelebt“ und empfinde den Gedanken soweit weg
von zu Hause zu sein nicht mehr ganz so schlimm. Geplant sind
zunächst mindestens 4 Blöcke, wenn das ihr Körper noch
verträgt. Eine MRT soll eventuell 2 bis 3 Wochen nach dem 2.
Block Aufschluss auf die Wirksamkeit geben. Bis dahin heißt es
wieder abwarten.
|